„Heute wird wohl kein Schiff mehr gehen“ – Das Lied „An Land“ der Gruppe Element of Crime begleitete den S.T.A.G. Jugendtörn im Herbst durchweg. Der Besanewer „Friedrich“ ging zwar insgesamt vier Tage, aber von Anfang an: Am Nachmittag des 29.09.2023 trafen zwölf Jugendliche, die für die kommenden Tage die Crew der Friedrich bilden sollten, im Emder Außenhafen ein. Nach dem Einschiffen und der Sicherheitseinweisung konnten sich die Sail Trainees etwas kennenlernen. Es stellte sich heraus, dass die Gruppe sowohl aus etwas erfahrenen Tradi-Seglern als auch aus Anfängern bestand – Eine ideale Zusammensetzung für einen erfolgreichen Ausbildungstörn! Die Ausfahrt aus dem Emder Hafen verlief wegen des böigen Windes etwas schaukelig, trotzdem konnten nach dem Passieren des Geise-Leitdamms im Dollart die Segel erstmalig gesetzt und ein paar Schläge zwischen Deutschland und den Niederlanden gekreuzt werden. So konnte sich die Crew schnell mit den Verfahren an Deck der Friedrich vertraut machen und ein Gefühl für das Schiff bekommen. Gegen Abend lief das 1910 in Stade gebaute Schiff in den Hafen der niederländischen Kleinstadt Delfzijl ein. Noch im sog. Zeehavenkanaal, der einstündigen Passage in den Hafen, begann die Backschaft. So gab unmittelbar nach dem Anlegen das Abendessen. Ein wahrer Genuss! Am Abend haben sich dann Mannschaft und Skipper im Salon der Friedrich zusammengefunden. Dabei wurden bei Kaltgetränken der Abend verbracht und so manches Lied in Begleitung der Gitarre gesungen.
Am nächsten Morgen hieß es dann „Reise, Reise“, da wir die Distanz von etwa 30 nm zum nächsten Hafen Greetsiel vor uns hatten. Diese Passage führte Schiff und Besatzung durch das ostfriesische Wattenmeer. Die Besonderheit der Friedrich, der flache Unterboden, kann sich in diesem Revier besonders herausstellen. Mit einem derartigen Schiff können auch Bereiche, die so flach sind, dass sie bei Niedrigwasser trockenfallen, befahren werden. Dass der Tiefenmesser nur noch wenige Dezimeter unter dem Kiel anzeigt, ist dann kein Grund zur Panik. Auch war es möglich, dass große Abschnitte nur unter Segeln gefahren werden konnten. Die Geräuschkulisse vom Gleiten des stählernen Rumpfs im Wasser und vom Rauschen des Windes an Deck ist einmalig. Kurz vor Greetsiel mussten dann die Segel wieder geborgen und die Maschine angelassen werden, da ein Schleusenmanöver bevorstand. Die in den 90er Jahren angelegte Schleuse Leysiel dient dem Küsten- und Naturschutz, erfordert aber gute Vorbereitung der Mannschaft auf das zügige Abfallen des Wasserstands. Nachdem das Manöver und die einstündige Passage durch das Naturschutzgebiet gemeistert wurden, belohnte sich die ein Teil der Crew mit dem obligatorischen Fischbrötchen in Greetsiel. Unterdessen bereiteten andere das Dinghi für eine kleine Hafenrundfahrt vor. Am Abend stellte sich die Mannschaft noch einer letzten großen Herausforderung. Wer schafft es, am Meisten vom viel zu scharfen Abendessen zu tilgen. Hier zeigte sich echte seemännsiche Stärke!
Am Sonntag zog es den Törn dann wieder nach Westen. Das Tagesziel: Die Insel Borkum. Voller Vorfreude wurden dann auf der Osterems die Segel gesetzt. Ob des böigen Winds musste zwar mit gerefften Tüchern gesegelt werden, dennoch brachte die alte Friedrich beachtliche Werte auf der Logge. Während des Segelns wurden die Sail Trainees umfassend in die Abläufe an Bord eingebunden. Ob es die Übernahme von Verantwortung für eine Wende, das Steuern des Schiffs oder das Beobachten des Schiffsverkehrs. Jeder Trainee konnte den Aufgaben nachgehen, die ihn besonders interessierten. Allmählich tat sich am Horizont auch schon die gemauerte „Oostbake“ auf. Der Weg führte dann durch das Borkumer Wattfahrwasser, weshalb es einen idyllischen Blick auf das Panorama des Borkumer Ostlandes und die dortigen Dünen gab. Auch im Borkumer Schutzhafen wurde das Dinghi zu Wasser gelassen, um eine kleine Spritztour zu unternehmen. Den vorletzten Tag ließen die Sail Trainees dann wieder bei Gitarre und Gesang ausklingen.
Das gute Wetter des letzten Segeltags kündigte sich bereits am Morgen an. Die Segelpassage folgte dem Emsfahrwasser in Richtung Emden. Während der Überfahrt fanden die STAG-Workshops statt, an der alle sehr erfolgreich teilnehmen konnten. Es ging um die persönliche Mitwirkung in die STAG. Eine besondere Belohnung für die Seefahrtsenthusiasten an Bord war der rege Schiffsverkehr der Berufsschiffahrt in Ems und Dollart. „Schiffe gucken“ aus so großer Nähe ist nicht alltäglich. Für das letzte Bergen der Segel auf der gesamten Tour hat sich die Schiffsführung etwas Besonderes einfallen lassen: Nachdem das Manöver gut besprochen und vorbereitet wurde, konnten die drei Segel synchron niedergeholt werden und das Schiff fast bis zum Anleger unter Segeln fahren – Ein echtes Highlight, nicht nur für die vielen am Schaulustigen im Emder Außenhafen. Der restliche Tag wurde dann mit dem Einpacken der Segel und der Nachbesprechung des Workshops verbracht. Das Fazit des letzten Abends: Alle Beteiligten hatten großen Spaß beim Jugendtörn und konnten viele wertvolle Erfahrungen sammeln.
Der letzte Tag wurde für das Reinschiffmachen und die Verabschiedungen genutzt. So endete der STAG-Jugendtörn im Herbst am 03.10. im Emder Hafen. Großer Dank gilt stellvertretend für die Schippergilde Friedrich dem Skipper Alexander Sülberg und seiner Frau Insa sowie Milena Müller für das STAG-Jugendteam.
„Heute wird wohl kein Schiff mehr gehen“ – Das Lied „An Land“ der Gruppe Element of Crime begleitete den S.T.A.G. Jugendtörn im Herbst durchweg. Der Besanewer „Friedrich“ ging zwar insgesamt vier Tage, aber von Anfang an: Am Nachmittag des 29.09.2023 trafen zwölf Jugendliche, die für die kommenden Tage die Crew der Friedrich bilden sollten, im Emder Außenhafen ein. Nach dem Einschiffen und der Sicherheitseinweisung konnten sich die Sail Trainees etwas kennenlernen. Es stellte sich heraus, dass die Gruppe sowohl aus etwas erfahrenen Tradi-Seglern als auch aus Anfängern bestand – Eine ideale Zusammensetzung für einen erfolgreichen Ausbildungstörn! Die Ausfahrt aus dem Emder Hafen verlief wegen des böigen Windes etwas schaukelig, trotzdem konnten nach dem Passieren des Geise-Leitdamms im Dollart die Segel erstmalig gesetzt und ein paar Schläge zwischen Deutschland und den Niederlanden gekreuzt werden. So konnte sich die Crew schnell mit den Verfahren an Deck der Friedrich vertraut machen und ein Gefühl für das Schiff bekommen. Gegen Abend lief das 1910 in Stade gebaute Schiff in den Hafen der niederländischen Kleinstadt Delfzijl ein. Noch im sog. Zeehavenkanaal, der einstündigen Passage in den Hafen, begann die Backschaft. So gab unmittelbar nach dem Anlegen das Abendessen. Ein wahrer Genuss! Am Abend haben sich dann Mannschaft und Skipper im Salon der Friedrich zusammengefunden. Dabei wurden bei Kaltgetränken der Abend verbracht und so manches Lied in Begleitung der Gitarre gesungen.
Am nächsten Morgen hieß es dann „Reise, Reise“, da wir die Distanz von etwa 30 nm zum nächsten Hafen Greetsiel vor uns hatten. Diese Passage führte Schiff und Besatzung durch das ostfriesische Wattenmeer. Die Besonderheit der Friedrich, der flache Unterboden, kann sich in diesem Revier besonders herausstellen. Mit einem derartigen Schiff können auch Bereiche, die so flach sind, dass sie bei Niedrigwasser trockenfallen, befahren werden. Dass der Tiefenmesser nur noch wenige Dezimeter unter dem Kiel anzeigt, ist dann kein Grund zur Panik. Auch war es möglich, dass große Abschnitte nur unter Segeln gefahren werden konnten. Die Geräuschkulisse vom Gleiten des stählernen Rumpfs im Wasser und vom Rauschen des Windes an Deck ist einmalig. Kurz vor Greetsiel mussten dann die Segel wieder geborgen und die Maschine angelassen werden, da ein Schleusenmanöver bevorstand. Die in den 90er Jahren angelegte Schleuse Leysiel dient dem Küsten- und Naturschutz, erfordert aber gute Vorbereitung der Mannschaft auf das zügige Abfallen des Wasserstands. Nachdem das Manöver und die einstündige Passage durch das Naturschutzgebiet gemeistert wurden, belohnte sich die ein Teil der Crew mit dem obligatorischen Fischbrötchen in Greetsiel. Unterdessen bereiteten andere das Dinghi für eine kleine Hafenrundfahrt vor. Am Abend stellte sich die Mannschaft noch einer letzten großen Herausforderung. Wer schafft es, am Meisten vom viel zu scharfen Abendessen zu tilgen. Hier zeigte sich echte seemännsiche Stärke!
Am Sonntag zog es den Törn dann wieder nach Westen. Das Tagesziel: Die Insel Borkum. Voller Vorfreude wurden dann auf der Osterems die Segel gesetzt. Ob des böigen Winds musste zwar mit gerefften Tüchern gesegelt werden, dennoch brachte die alte Friedrich beachtliche Werte auf der Logge. Während des Segelns wurden die Sail Trainees umfassend in die Abläufe an Bord eingebunden. Ob es die Übernahme von Verantwortung für eine Wende, das Steuern des Schiffs oder das Beobachten des Schiffsverkehrs. Jeder Trainee konnte den Aufgaben nachgehen, die ihn besonders interessierten. Allmählich tat sich am Horizont auch schon die gemauerte „Oostbake“ auf. Der Weg führte dann durch das Borkumer Wattfahrwasser, weshalb es einen idyllischen Blick auf das Panorama des Borkumer Ostlandes und die dortigen Dünen gab. Auch im Borkumer Schutzhafen wurde das Dinghi zu Wasser gelassen, um eine kleine Spritztour zu unternehmen. Den vorletzten Tag ließen die Sail Trainees dann wieder bei Gitarre und Gesang ausklingen.
Das gute Wetter des letzten Segeltags kündigte sich bereits am Morgen an. Die Segelpassage folgte dem Emsfahrwasser in Richtung Emden. Während der Überfahrt fanden die STAG-Workshops statt, an der alle sehr erfolgreich teilnehmen konnten. Es ging um die persönliche Mitwirkung in die STAG. Eine besondere Belohnung für die Seefahrtsenthusiasten an Bord war der rege Schiffsverkehr der Berufsschiffahrt in Ems und Dollart. „Schiffe gucken“ aus so großer Nähe ist nicht alltäglich. Für das letzte Bergen der Segel auf der gesamten Tour hat sich die Schiffsführung etwas Besonderes einfallen lassen: Nachdem das Manöver gut besprochen und vorbereitet wurde, konnten die drei Segel synchron niedergeholt werden und das Schiff fast bis zum Anleger unter Segeln fahren – Ein echtes Highlight, nicht nur für die vielen am Schaulustigen im Emder Außenhafen. Der restliche Tag wurde dann mit dem Einpacken der Segel und der Nachbesprechung des Workshops verbracht. Das Fazit des letzten Abends: Alle Beteiligten hatten großen Spaß beim Jugendtörn und konnten viele wertvolle Erfahrungen sammeln.
Der letzte Tag wurde für das Reinschiffmachen und die Verabschiedungen genutzt. So endete der STAG-Jugendtörn im Herbst am 03.10. im Emder Hafen. Großer Dank gilt stellvertretend für die Schippergilde Friedrich dem Skipper Alexander Sülberg und seiner Frau Insa sowie Milena Müller für das STAG-Jugendteam.
Lennart Bakker